Egal, ob Trump oder Harris: Die USA werden Europa zwingen, für ihre Kriege zu zahlen 8 Okt. 2024 06:15 Uhr
Das Potenzial der Ukraine als Instrument der US-Außenpolitik deutet darauf hin, dass die amerikanisch-russische Krise von längerer Dauer sein wird. Der Ausgang der amerikanischen Wahlen wird daran nichts ändern, die Weichen sind gestellt und Europa wird die Rechnung zahlen.
Die Stabilität der außenpolitischen Praxis der USA im Hinblick auf die Strategie der Eindämmung geopolitischer Konkurrenten erlaubt uns die Behauptung, dass die strukturelle Konfrontation mit Russland und China unabhängig vom Ausgang der Wahlen fortgesetzt wird. Die Dynamik dieser Konfrontation, ob in der Ukraine oder um Taiwan, wird durch den Militärhaushalt bestimmt werden, dessen Entwurf bereits vorliegt und der noch vor dem Amtsantritt des neuen Präsidenten verabschiedet werden wird.
Bemerkenswert ist hier der Interessenkonflikt zwischen Washington und Kiew. Die ukrainische Regierung, die sich der Erschöpfung ihrer eigenen Ressourcen wohl bewusst ist, versucht fieberhaft, jede Chance zu nutzen, um in der westlichen Koalition ganz oben auf der Prioritätenliste zu bleiben, und handelt dabei oft – wie in Kursk – eher opportunistisch. Kiew erwartet, dass es die westlichen Länder durch einen sichtbaren militärischen Erfolg dazu zwingen kann, sich direkt in den Konflikt einzumischen. Die Amerikaner sehen diesen Impuls der Ukraine, sind aber an einem solchen Szenario nicht interessiert.